Granada: Robuste Mauern dank Tierknochen
In der abschließenden Phase der Reconquista war Granada auf dem spanischen Festland letzter Rückzugspunkt für die Mauren. Noch heute zeugen gewaltige Maueranlagen von ihrer einstigen Verteidigung gegen die christlichen Eroberer. Wie Forscher jetzt herausfanden, wurden die schützenden Wände von den Nasriden, der letzten maurischen Dynastie, mit einer ganz speziellen Masse aus Kalk und verbrannten Tierknochen überzogen, um sie witterungsfest zu machen.
Ein anschließender Vergleich mit den Zusammensetzungen des Wandanstrichs der maurischen Festung Albaicín und dem Gemisch aus dem Ofen ergab eine Übereinstimmung – auch hier fanden die Chemiker Hydroxylapatit, die Grundsubstanz der Knochen von Wirbeltieren.
Gebäudeanstriche zu Stabilisierungszwecken oder schlicht zur Zierde sind bereits aus der frühen Antike bekannt. Für Anlagen der Mauren konnten die Wissenschaftler nun den bislang ersten Nachweis einer so genannten Patina erbringen.
Andreas Margara
Anlass für diese Annahme gab der Fund eines Brennofens aus dem 14. Jahrhundert. Darin fand die Chemikerin Carolina Cardell von der Universität Granada Rückstände von Asche und pulverisierten Tiergebeinen. Bis zu 1000 Grad Celsius müssen die Knochen zuvor erhitzt worden sein, so dass sie anschließend vermischt mit Kalk auf die Ziegelsteine aufgetragen werden konnten, erklärt Cardell. Dies ergaben Untersuchungen der Verbrennungsspuren im Inneren des Ofens.
Ein anschließender Vergleich mit den Zusammensetzungen des Wandanstrichs der maurischen Festung Albaicín und dem Gemisch aus dem Ofen ergab eine Übereinstimmung – auch hier fanden die Chemiker Hydroxylapatit, die Grundsubstanz der Knochen von Wirbeltieren.
Gebäudeanstriche zu Stabilisierungszwecken oder schlicht zur Zierde sind bereits aus der frühen Antike bekannt. Für Anlagen der Mauren konnten die Wissenschaftler nun den bislang ersten Nachweis einer so genannten Patina erbringen.
Andreas Margara
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben