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Neurowissenschaft: Was Menschen mit einem großen Allgemeinwissen auszeichnet

Personen mit einem großen Wissensschatz können nicht nur bei Quizfragen punkten: Auch ihr Gehirn weist Besonderheiten auf.
Ein Mann steht vor einer riesigen Tafel voller mathematischer Berechnungen

Wann malte van Gogh seine berühmten Sonnenblumen? Wie heißt der längste Fluss der Erde? Und wie das kleinste Bundesland Deutschlands? Manchen Menschen gehen die Antworten auf solche Fragen problemlos über die Lippen – sie haben ein hervorragendes Allgemeinwissen. Forscher der Ruhr-Universität Bochum und der Humboldt-Universität zu Berlin haben nun herausgefunden, dass sich das auch im Gehirn widerspiegelt: Offenbar sind die Neurone von Personen mit einem großen Wissensschatz besser miteinander vernetzt, wie Erhan Genç und seine Kollegen im »European Journal of Personality« berichten.

Die Wissenschaftler untersuchten das Gehirn von 324 Probanden mittels Diffusions-Tensor-Bildgebung, eines Verfahrens, das die Rekonstruktion der Nervenfaserverbindungen im Kopf erlaubt. Außerdem mussten die Teilnehmer einen Allgemeinwissenstest absolvieren, der 300 Fragen aus verschiedensten Themenbereichen wie Kunst, Architektur und Chemie beinhaltete. Dabei zeigte sich, dass Versuchspersonen, deren Gehirn besonders effizient vernetzt war, auch besser im Wissenstest abschnitten. »Wir nehmen an, dass einzelne Wissensinhalte in Form von Teilinformationen über das gesamte Gehirn verstreut sind«, so Genç. Frage man einen Probanden etwa, welche Konstante in Einsteins Relativitätstheorie vorkommt, müsse dieser erst einmal die Bedeutung des Begriffs »Konstante« mit seinem Wissen über die Relativitätstheorie in Einklang bringen. Das gelinge vermutlich leichter, wenn die einzelnen Areale im Gehirn besonders gut miteinander verknüpft sind.

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