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Buchkritik zu »Amor, Äskulap & Co.«

War Caesar wirklich das erste Kind, das per Kaiserschnitt (Sectio caesarea) das Licht der Welt erblickte? Hätte König Ödipus psychologische Betreuung benötigt? Und was war so besonders an Achilles' Ferse? Dass viele legendäre Helden und sagenhafte Ungeheuer in der Medizinterminologie ein zweites Zuhause gefunden haben, gehört oft zum Allgemeinwissen.

Doch dass sich hinter anderen, unscheinbaren Fachtermini ebenfalls mythische, literarische und sogar historische Gestalten verbergen, sorgt für so manches Aha-Erlebnis. So stammt die Bezeichnung Panik, die eigentlich ein Massenphänomen beschreibt, vom bockfüßigen Gott Pan ab: Wurde er beim Schlafen gestört, ließ er seinem Unmut freien Lauf und schreckte dabei ganze Tierherden auf. Auch ein Charakter eines Versepos aus dem Jahr 1530 machte sich in der Medizin einen Namen: Aus Zorn über eine Dürre verfluchte der Schweinehirt Syphilus den Sonnengott – und wurde sogleich mit einer Krankheit dafür bestraft, die heute Syphilis heißt.

Warum und über welche Umwege Krankheiten und abnorme Verhaltensweisen zu ihren außergewöhnlichen Namenspatronen kamen, das erklärt Axel Karenberg vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin in Köln so kurzweilig, dass es ihm ganz nebenbei auch noch gelingt, die Erinnerung der Leser an die klassischen Sagen des Altertums aufzufrischen.

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  • Quellen
Spektrum der Wissenschaft 12/2005

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