Direkt zum Inhalt

Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Glycine max

Glycine max (L.) Merr.
(syn. Dolichos soja, Glycine hispida, Phaseolus max, P. ordidus, Soja angustifolia, S. hispida, S. japonica, S. max, S. soja); Sojapflanze.
Fam.: Fabaceae. (Leguminosae).
Heim.: Ostasien, Anbau in subtropischen Gebieten Ostasiens, Nord- und Südamerikas sowie in Osteuropa.
Drogen: 1. Lecithinum ex soja (syn. Lecithinum ad emulsionem, Lecithinum vegetabile); Sojalecithin (syn. Pflanzenlecithin), komplexe Mischung von Phosphatiden (Phospholipide), bes. von Phosphadidylcholin, Phophatidylethanolamin, Phosphatidylserin und Phophatidylinositol mit Triglyceriden, Fettsäuren und Kohlenhydraten. Inh.: Phopholipide (45-60 %), Sojaöl (30-35 %), freie Kohlenhydrate und Glykolipide(2-10 %), Phytosterole und Tocopherole (2-5 %). Anw.: leichtere Fettstoffwechselstörungen, inbes. Hypercholesterolämien, zur Unterstützung diätetischer Maßnahmen. Ferner volkstümlich bei Schwächezuständen, Konzentrationsmangel, Altersbeschwerden, Nerven-, Leber- und Galleleiden. 2. Sojae oleum (syn. Oleum Sojae); Sojaöl (syn. Sojabohnenöl), das gereinigte, deodorierte und durch Filtration bei ca. 0 °C geklärte fette Öl aus den Sojabohnen. Inh.: Trigyceride mit den vorherrschenden Fettsäuren Linolsäure (44-62 %), Ölsäure (19-30 %), Linolensäure (4-11 %) sowie Palmitinsäure (7-14 %), außerdem Sterole, bes. β-Sitosterol (0,4 %), sowie Tocopherole (0,115 %). Anw.: Emulsionen mit 10 oder 20 % gereinigtem Sojaöl, z.T. mit Zusatz von Aminsäuren und Kohlenhydraten, dienen als intravenöse Infusion zur parenteralen Ernährung. 3. Sojae semen (syn. Semen Sojae); Sojabohne (syn. Fettbohne, Japanische Bohne, Ölbohne, Sojasamen), die getrockneten reifen Samen. Inh.: Proteine (35-40 %), insbes. als Globulin Glycinin vorliegend, ferner Phasin, ein toxisches Agglutinin, das erst durch Erhitzen seine Giftigkeit verliert, Kohlenhydrate, bes. Galactose, Xylogalactomannan und Arabinogalactan enthaltend, sowie Lipide (12-18 %). Außerdem Sterole, Tocopherole, Saponine (Sojasaponine I, II, III, A1 und A2) und Flavonoide. Anw.: volkstümlich in Ostasien u.a. bei Blähungen, Fieber und als Kräftigungsmittel. Ferner im Haushalt als Gemüse, Bestandteil von Diätetika, u.a. bei Kuhmilchallergie in der Säuglingspflege, als Sojamilch und Sojaquark (Tofu). Industriell zur Gewinnung von Sojaöl, Sojalecithin und Sojaprotein. Die eiweißreichen Rückstände der Öl- und Lecithingewinnung dienen als Viehfutter.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.