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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Rhododendron-Arten

Rhododendron-Arten

Fam.: Ericaceae.

Rhododendron aureum Georgi (syn. Rhododendron chrysanthum, R. flavum, R. officinale); Gelbe Schneerose (syn. Goldgelbe Alpenrose, Kaschkar, Sibirische Gichtrose, Sibirische Schneerose, Sibirischer Rhododendron).
Vork.: alpine und subalpine Regionen Nordostasiens.
Droge: Rhododendron-aureum-Kraut (syn. Folia Chrysanthi, Folia Rhododendri, Herba Chrysanthi, Herba Rhododendri, Rhododedron-chrysanthum-Kraut, Stipites Chrysanthi), die getrockneten, beblätterten Zweige. Inh.: diterpenoide Toxine, u.a.Acetylandromedol, ferner Flavonolglykoside, u.a. Polystachosid und Avicularin sowie Arbutin und Triterpene, u.a. Campanulin und Oleanolsäure. Anw.: volkstümlich bei Fieber, Gicht, Rheuma und Magen-Darm-Infekten.
Hom.: Rhododendron HAB 1, die getrockneten, beblätterten Zweige. Anw.-Geb.: Rheumatismus, Nervenschmerzen, Hodenentzündungen und Wetterfühligkeit.

Rhododendron campylocarpum Hooker.
Vork.: in Höhenlagen von 2900 – 4300 m in Nepal, östlichem Himalaya und südöstlichem Tibet.
Droge: Rhododendron-campylocarpum-Kraut (syn. Folia Rhododendri campylocarpi, Herba Rhododendri campylocarpi); die getrockneten, beblätterten Zweige. Inhaltsstoffe und Anwendung s. Rhododendron aureum-Kraut.
Hom.: Rhododendron HAB 1; Alpenrose, die getrockneten, beblätterten Zweige von Rhododendron campylocarpum und Rhododendron aureum. Anw.-Geb.: Erkrankungen des peripheren Nervensystems, der männlichen Geschlechtsorgane sowie des Stütz- und Bewegungsapparates.

Rhododendron ferrugineum L. (syn. Chamaerhododendron ferrugineum); Rostblättrige Alpenrose; vgl. Abbildung.
Vork.: in etwa 1500-2800 m Höhe in der gesamten Alpenkette, der Pyrenäen, dem Appenin und der südkroatischen Gebirge.
Droge: Rhododendron ferrugineum-Blätter (syn. Folia Rhododendri, Folia Rhododendri ferruginei, Folia Rhododendri fusci, Rhododendri ferruginei folium); Alpenrosenblätter (syn. Rostfarbene Alpenrosenblätter), die getrockneten Laubblätter. Inh.: u.a. Rhododendrin (Betulosid), ein Phenylbutanglucosid sowie Triterpene, Acetylandromedol. Anw.: volkstümlich bei Gicht, rheumatischen Beschwerden, Neuralgien, Muskelschmerzen, Migräne und Bluthochdruck. Infolge unzureichender Kenntnisse über die Inhaltsstoffe ist ein therapeutischer Einsatz nicht zu vertreten.
Hom.: Rhododendron ferrugineum HAB 34; die getrockneten, beblätterten Zweige. Anw.-Geb.: Rheuma, Nervenschmerzen, Hodenentzündungen.



Rhododendron ferrugineum, Rostblättrige Alpenrose

Rhododendron ponticum L.; Pontische Alpenrose.
Vork.: Mittelmeergebiet, Kleinasien.
Inh. und Anw.: s. Rhododendron ferrugineum. Der Honig, der von Rhododendron-Arten stammt, ist giftig (Gifthonig) und enthält insbesondere Diterpene, wie Acetylandromedol. Ein Verzehr kann zu schweren Vergiftungserscheinungen führen.

Histor.: Der Gattungsname Rhododendron wurde aus den griechischen Bezeichnungen rhodon (Rose) und dendron (Baum) gebildet. Die Artnamen, z.B. aureum oder chrysanthemum (goldblumig), weisen lediglich auf die Blütenfarbe hin. Die Droge, Folia Rhododendri chrysanthi, war bei den Einwohnern Sibiriens seit langem bekannt und geschätzt und als Diuretikum, Diaphoretikum sowie gegen Gicht und Rheuma verwendet.

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