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Lexikon der Biochemie: Pteridine

Pteridine, eine Gruppe von Verbindungen, die das Pteridinringsystem enthalten (Abb.). Der Grundkörper der meisten natürlich vorkommenden P. ist das Pterin (Abb.). Ein kleiner Teil der P. stammt von Lumazin ab. Sowohl Folsäure (Tetrahydrofolsäure; Riboflavin) als auch Tetrahydrobiopterin sind P. und dienen als Cofaktor der Wasserstoffübertragung. Für Säugetiere stellt Folsäure ein Vitamin dar, dagegen sind sie fähig Tetrahydrobiopterin zu synthetisieren. Diese beiden Verbindungen werden trotz ihrer chemischen Ähnlichkeit auf unterschiedlichen Wegen gebildet.

Aufgrund ihrer Rolle als Enzymcofaktoren sind P. ubiquitär. Die Cofaktoren werden entweder im Stoffwechsel umgesetzt, ausgeschieden oder als Pigmente eingelagert, wie z.B. Xanthopterin, Leucopterin, Sebiapterin, usw. in Insektenflügeln. Diese Verbindungen wurden 1890 von G. Hopkins in Schmetterlingsflügeln entdeckt. Ihre Namen leiten sich von pteron, dem griechischen Wort für Flügel, ab. Säugetiere scheiden Bio-, Xantho-, Neopterin und andere P. im Harn aus.

Eine erhöhte Ausscheidung an Neopterin steht mit bestimmten malignen Krankheiten, viralen Infektionen und Transplantatabstoßung in Zusammenhang, weil Neopterin anscheinend durch Makrophagen im Verlauf der T-Lymphocytenaktivierung sezerniert wird [I. Ziegler in Biochemical and Clinical Aspects of the Pteridines 4 (1985) 347-361]. Die Aktivierung von Lymphocyten wird in vitro durch Sebiapterin, Dihydro- und Tetrahydropterine angeregt, durch Xantho- und Isoxanthopterine dagegen unterdrückt. Bei diesen P. handelt es sich demnach um Lymphokine.

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