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Anton-Babinski-Syndrom: Der Fremde in meinem Bett

Ein Patient beschwert sich, dass ein Unbekannter ihn nachts heimlich besucht und sich sogar zu ihm ins Bett legt. Was steckt dahinter?
Mann und sein Phantom

Am Nachmittag des 14. April erreicht uns Ärzte in der Neurologie-Station des Krankhauses Créteil die Anfrage, einer von uns möge einen auffälligen Patienten untersuchen. In den vergangenen Nächten hatte dieser von unerklärlichen Vorgängen in seinem Krankenzimmer berichtet.

Der besagte Patient, ein 73-jähriger Mann mit dem Namen Nicolas*, sitzt auf seinem Krankenbett, als mein Kollege ihn besucht. Er blickt den Arzt skeptisch an, während dieser sich ihm nähert. Nicolas hatte fünf Tage zuvor einen Schlaganfall erlitten, der seine rechte Hirnhälfte stark geschädigt hatte. Seither konnte er seine linke Körperseite nicht mehr bewegen, und auch Berührungen in der gelähmten Hälfte schien er nicht wahrzunehmen.

Bei der neurologischen Untersuchung wendet Nicolas immer wieder den Blick von der kranken Körperhälfte ab und schweigt zu seinen offensichtlichen Beeinträchtigungen. Stattdessen redet er aber ohne Unterlass über die mysteriöse Person, die sich nachts in sein Zimmer schleicht und sich sogar zu ihm ins Bett gesellt ...

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  • Quellen

Assal, G.: No, I Am not Paralyzed, it’s My Husband’s Hand. In: Schweizer Archiv für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 133, S. 151–157, 1983

Sierra, M. et al.: Separating Depersonalisation and Derealisation: The Relevance of the »Lesion Method«. In: Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry 72, S. 530–532, 2002

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