Direkt zum Inhalt

News: Abholzung fördert Erwärmung in tropischen Regionen

Durch die starke Abholzung von Wäldern und deren Umwandlung in landwirtschaftliche Nutzflächen könnten die durchschnittlichen Januartemperaturen in der Tieflandregion um Santa Cruz in Bolivien in den letzten 25 Jahren um etwa ein halbes Grad Celsius gestiegen sein. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher um Lahouari Bounoua von der University of Maryland und dem Goddard Space Flight Center anhand der Auswertung langjähriger Satellitendaten und Computersimulationen. Temperaturaufzeichnungen einer Wetterstation in Santa Cruz bestätigen diesen Trend.

Wie die Modellrechnungen zeigten, sanken die Nachttemperaturen nach der Abholzung leicht ab, während die lokalen Tagestemperaturen um zwei Grad anstiegen. Der Kühlungseffekt der Wälder beruht auf deren unregelmäßiger Oberfläche, durch die Luftmassen verwirbelt werden, während sie über die gleichmäßigere Oberfläche von angepflanztem Mais, Soja oder sonstigen Nutzpflanzen ungestört hinweg streichen können.

Die Wissenschaftler beobachteten in den Simulationen auch dann einen Erwärmungseffekt, wenn natürliche Grasländer der Region in Ackerflächen umgebrochen wurden. Die heimischen Pflanzen sind besser an die saisonale Trockenheit angepasst und können das verfügbare Wasser effizienter nutzen als die eingeführten Nutzpflanzen. Sie verdunsten damit mehr als die cash crops und kühlen so ihre Umgebung.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Quellen
Meteorology and Atmospheric Physics 10.1007/s00703–003–0616–8 (2003)

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.