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Eiszeiten: Horizontale Gegenbewegung zu einstiger Eisbedeckung?

Mit dem Rückzug der Gletscher der letzten Eiszeit und dadurch vom Druck befreit, begannen sich die Landmassen der Nordkontinente wieder zu heben. In Nordamerika stellten Forscher nun fest, dass sich dies nicht nur vertikal, sondern womöglich auch horizontal ausprägt.

Eric Calais von der Purdue-Universität und seine Kollegen ermittelten anhand von GPS-Daten, dass ein Landstrich im Nordosten des Kontinents sich nicht nur hebt, sondern sich auch um bis zu einen Millimeter pro Jahr nach Süden bewegt – obwohl es weit und breit keine Plattengrenzen gibt, an denen sich die Puzzleteile der Erdkruste sonst gegeneinander verschieben. Dies widerspricht der Vorstellung von sehr starren tektonischen Platten, könnte aber erklären, warum es manchmal im Inneren von Kontinenten weitab von bekannten Störungszonen zu Erdbeben kommt.

Die Forscher vergleichen die Bewegung mit dem Plattdrücken einer flexiblen Plastikwanne: Wenn man von unten gegen den Boden drückt, hebt sie sich, gleichzeitig jedoch schieben sich dabei auch die Ränder nach außen.

Auch Skandinavien gleicht immer noch den einstigen Eispanzer aus: Die Landmasse hebt sich um etwa einen Zentimeter pro Jahr.

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