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Robotik: Mitfühlender Roboter steigert Arbeitsmoral

Einen Computer, der die Stimmung seines Nutzers erkennt und dementsprechend seine Haltung ändert, hat das Media Lab des Massachusetts Institute of Technology vorgestellt. Die Fähigkeit, auf Gemütszustände zu reagieren, soll das Arbeitsverhältnis zwischen Mensch und Maschine verbessern und damit die Produktivität erhöhen.

In einem ersten Experiment mit RoCo, dem Robotic Computer, wurden Testpersonen durch einfache oder unlösbare Aufgaben positiv oder negativ eingestimmt, um dann an RoCo eine weitere unlösbare Aufgabe zu probieren. Die optimistisch gestimmten Versuchspersonen zeigten sich bei der zweiten Aufgabe sehr viel hartnäckiger, wenn sie vor einem aufrechten RoCo-Monitor saßen, während es die Gruppe, die bereits eine Niederlage erlitten hatte, sehr viel länger versuchte, wenn RoCo "den Kopf hängen ließ". Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Roboter, die sich "einfühlen" und das auch zum Ausdruck bringen können, positiv auf die Arbeitsmoral wirken.

Darüber hinaus kann ein Haltung analysierender Computer auch helfen, negative Gewohnheiten zu bekämpfen. So lässt sich RoCo programmieren, immer dann den "Kopf zu schütteln", wenn die an ihm arbeitende Person eine ungesunde Haltung einnimmt.

Museumsbots | Museumsroboter KOMM-REIN (Mitte) animiert Menschen, sich die Ausstellung anzuschauen, ALSO-GUT (rechts) dient als beflissener Museumsführer und MACH-WAS (links) unterhält spielend den Nachwuchs.
Die psychologische Wirkung von Robotern auf Menschen ist bisher wenig erforscht, obwohl Roboter verschiedenster Art immer weiter in das persönliche Lebensumfeld vorrücken: Erste Reinigungsroboter wie Roomba, Scuba und Dirtdog übernehmen bereits selbstständig Hilfestellungen im Haushalt, Wakamaru unterhält sich gar mit der Familie. Wachroboter Maron-1 patrouilliert und überträgt Bilder von Unregelmäßigkeiten auf das Handy des Besitzers. MONA und OSKAR führen durch Ausstellungen, und andere Roboter engagieren sich also so genannte Care-O-Bots in der Altenpflege. Selbst in der tiergestützten Therapie gibt es Überlegungen, auf Roboter wie Paro, den Seehund, zurückzugreifen, wenn echte Tiere – wie im Krankenhaus – keinen Zutritt haben. (jpb)

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