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Demenz-Erkrankungen: Sauerstoffmangel begünstigt spätere Alzheimer-Krankheit

Eine schlechte Sauerstoffversorgung im Gehirn, die bei einem Herzinfarkt oder Hirnschlag auftreten kann, erhöht offenbar das Risiko, später im Leben an der Alzheimer-Demenz zu erkranken. Dies berichten Forscher der Universität von British Columbia nach Versuchen an Mäusen.

Die Wissenschaftler erkannten im Experiment, dass in gentechnisch veränderten Tiere bei chronischer mangelhafter Sauerstoffzufuhr das Gen BACE1 stärker aktiviert wird. Das entstehende Eiweiß reguliert unter anderem die Entstehung des Beta-Amyloid-Proteins, welches sich bei Alzheimer-Patienten in typischen Plaques zwischen den Hirnzellen ansammelt. Die betroffenen Mäuse schnitten in Gedächtnistests schlechter ab. Obduktionen belegten zudem, dass sich in ihren Gehirnen tatsächlich doppelt so viel Amyloid angesammelt hatte wie bei ausreichend mit Sauerstoff versorgten Mäusen.

Bei Menschen mit Veranlagung zur Alzheimer-Erkrankung sei Sauerstoffmangel demnach ein weiterer Risikofaktor, fassen die Autoren zusammen. Die Versorgung der Gehirns könnte sich insbesondere nach einer Gefäßverengung durch Herzinfarkte oder Hirnschläge verschlechtern. Möglicherweise könnte dem mit gefäßerweiternden Medikamenten vorgebeugt werden, so der Leiter der Studie Weihong Song. (jo)

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