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Pluto-Charon-System: Schluchten, Berge und Krater auf Charon sind getauft

Auf dem Plutomond Charon gibt es viel zu entdecken - und zu benennen. Nun sind allerlei von New Horizons erspähte Krater, Schluchten und Berge getauft worden.
Übersichtsbild der Nordhemisphäre von Charon

Der kleinere Partner des Zwerplaneten Pluto, Charon, ist eine eine ganz eigene Welt, wie Forscher aus den gesammelten Daten der vorbeigerauschten Sonde New Horizons herauslesen. So schlägt sich etwa je nach Jahreszeit von Pluto her einfallender dunkler Stickstoff-Methan-Reif auf den Polen nieder, während die Gravitation des nahen Zwergplaneten für allerlei spektakuläre geologische Phänomene auf Charon sorgt. Insgesamt führt das dazu, dass auf Charon weit mehr zu sehen ist als typische lunare Einschlagkrater: Klippen, Berge und Schluchten, die alle ihren eigenen Namen verdienen. In diesem Sinn hat die Namensvergabeabteilung der internationalen Astronomie nun Abhilfe geschaffen und zwölf markante Oberflächenstrukturen auf Charon offiziell getauft.

Wie traditionell üblich hat die IAU dabei auf Vorschläge zurückgegriffen, die in diesem Fall von den Missionswissenschaftlern von New Horizons stammten. Prominent vertreten ist die Hommage an Nautik und Mythologie: Der »Super-Grand-Canyon« auf Charon heißt nun auch offiziell »Argo« (nach dem Schiff von Jason und den Argonauten), die »Mandjet«-Schlucht ist nach der Barke des ägyptischen Sonnengottes Re benannt (immerhin einer Art ältestes Raumfahrzeug), die »Caleuche«-Schlucht trägt ihren Namen nach einem pazifischen Geisterschiff. Andere Namen ehren Autoren und Künstler: Nach Stanley Kubrik und der Sciencefiction-Autorin Octavia E. Butler sind Berge, nach der Kinderbuchheldin Dorothy aus dem Zauberer von Oz ein Krater benannt.

Geehrt mit einem nach ihnen benannten Landstrich auf Charon wurden neben dem Sciencefiction-Papst Arthur C. Clarke – der Pate einer Bergkette wurde – zudem ein Potpourri internationaler literarischer Figuren von »Nasreddin« über Jules Vernes »Nemo«, Stanislaw Lems »Pirx«, dem Hindu-Helden »Revati« bis zum Abenteurer »Sadko« aus einem russischen Entdeckerepos des Mittelalters, fasst die NASA zusammen.

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