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Chemie: Schnelltest für Umweltgift Methylquecksilber

Methylquecksilber-Nachweis
Die hochgiftige Substanz Methylquecksilber könnte sich in Zukunft mit Hilfe einfacher Teststreifen in Fleisch- und Wasserproben nachweisen lassen. Einen Ansatz dazu fanden Forscher um Ramón Martínez-Máñez von der Polytechnischen Universität Valencia. Bisher konnte eine Belastung mit dem Umweltgift, das sich besonders in Meerestieren anreichert, nur im Labor bestätigt werden.

Nachweis von Methylquecksilber | Große organische Moleküle (weiß) verschließen zuerst die Mikroporen mit den Farbstoffen (orange). Sie sind über eine Schwefel-Verbindung (rot) mit dem Porenmaterial verbunden. Methylquecksilber (blau) bindet stärker an diesen Schwefel, durchtrennt die Verbindung und gibt so die "Deckel" der Farbporen frei.
Die Forscher nutzen bei ihrer Methode aus, dass Quecksilberverbindungen stark von Schwefelatomen angezogen werden. Martínez-Máñez und seine Kollegen füllten die winzigen Kanäle eines porösen Minerals mit Farbstoff und verschlossen sie mit organischen Molekülen, die durch eine Schwefelverbindung an ihrem Ort gehalten wurden. Trifft Methylquecksilber auf die Porendeckel, reißt es den Schwefel an sich und bricht dabei die Verbindung zwischen Mineral und Deckel auf. Die Farbe tritt aus den nicht länger verschlossenen Kanäle und zeigt somit die Gegenwart des Giftstoffs an.

Quecksilber gelangt in erster Linie bei der Brandrodung von Wäldern oder beim Verbrennen von Kohle in die Umwelt, da Pflanzen das Schwermetall ständig in geringen Mengen durch ihre Wurzeln aufnehmen. Über den Regen gerät das Quecksilber in den Wasserkreislauf, wo Bakterien es zu Methylquecksilber verstoffwechseln. Der Giftstoff reichert sich daraufhin besonders im Fettgewebe von Fischen und anderen Meerestieren an. Menschen, die regelmäßig belasteten Fisch essen, leiden an Beschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen, Herz-Kreislauf- und Autoimmunerkrankungen, Lähmungserscheinungen und können erblinden. Schwere chronische Vergiftungen enden tödlich. (rs)

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