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Astronomie: Zwei Schwarze Löcher in einer Galaxie?

Astronomen sind erstmals in größerem Umfang auf aktive Galaxienkerne gestoßen, die regelmäßige Gammastrahlen-Emissionen aussenden. Das Phänomen könnte eine außergewöhnliche Ursache haben.
Schwarzes Loch (künstlerische Darstellung)

Die meisten Galaxien beherbergen ein Schwarzes Loch in ihrem Zentrum – da sind sich Astronomen relativ sicher. Doch gibt es auch welche, die gleich zwei Schwarze Löcher besitzen? Erste Hinweise auf die Existenz solcher Galaxien will nun ein Team um Pablo Peñil, von der Universidad Complutense de Madrid in Spanien gefunden haben.

Die Wissenschaftler analysierten Gammastrahlen-Emissionen, die mit Hilfe des Fermi Gamma-ray Space Telescope des NASA in den vergangenen Jahren detektiert worden waren. Als Quelle dieser Jets gelten extrem massereiche Schwarze Löcher, die auch als aktive Galaxienkerne bezeichnet werden. »Nach regelmäßigen Mustern in ihren Gammastrahlen-Emission zu fahnden, ist, als würde man auf die stürmische See blicken und versuchen, die Wellenbewegungen eines kleinen Bootes auszumachen: Es wird sehr schnell sehr schwierig«, sagt Peñil in einer Pressemitteilung.

Dennoch stießen die Wissenschaftler auf etwa ein Dutzend Galaxien, die in der Vergangenheit periodische Gammastrahlen-Jets ausgesendet hatten: Im Schnitt wiederholten sich die Emissionen alle zwei Jahren. Bislang waren lediglich zwei aktive Galaxienkerne bekannt, die ein solches periodisches Verhalten aufwiesen.

Für die Entstehung des Phänomens kämen verschiedene Erklärungen in Frage. Die spannendste sei jedoch, dass die periodischen Jets von zwei extrem massereichen Schwarzen Löchern rühren, die einander umkreisen, erklärt Koautor Marco Ajello. »Der nächste Schritt wird die Vorbereitung von Beobachtungskampagnen mit anderen Teleskopen sein, um die betreffenden Galaxien genau unter die Lupe zu nehmen und hoffentlich die Gründe für diese Beobachtungen zu entschlüsseln.«

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