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»Good habits, bad habits«: Mit Wissenschaft zu echten Veränderungen

Bewusste Entscheidungen allein führen nicht zum Ziel, betont die Psychologin Wendy Wood. Wie man sich selbst besser versteht und verändern kann, erklärt sie in ihrem Buch. Eine Rezension
Nie nur einer: Fan beim Chipsessen

Gesünder essen, mehr Sport treiben, bei der Arbeit produktiver sein: Menschen nehmen sich immer wieder vor, ihr Verhalten zu verändern. Meist klappt das kurzzeitig, irgendwann übernehmen aber die alten Gewohnheiten wieder und der Vorsatz verpufft im Alltag. Woran das liegt und wie man das ändern kann, erklärt Wendy Wood in ihrem Buch.

Was zunächst nach einem Ratgeber klingt, ist viel mehr als das. Die Professorin für Psychologie und Wirtschaft an der University of Southern California gibt nicht einfach Tipps und vermittelt Lebensweisheiten. Vielmehr erklärt sie, was hinter guten und schlechten Gewohnheiten steckt und welchen Einfluss die Psyche und das Gehirn darauf haben.

Bewusste Entscheidungen allein führen nicht zum Ziel

Das Buch ist grob in drei Teile gegliedert. Im ersten geht es um den Ist-Zustand: Wie weit kommen wir mit Beharrlichkeit, was macht unser Unterbewusstsein, wie viel bringt Selbstkontrolle? Danach widmet sich die Autorin den Grundlagen der Gewohnheitsbildung, und im dritten Teil geht sie auf Ausnahmen, Chancen und unsere Umgebung ein. Die einzelnen Kapitel sind recht lang und haben nur wenige optische Unterbrechungen, das stört jedoch nicht im Mindesten. Denn: Fakten und anschauliche Beispiele sind so mühelos miteinander verwoben, dass gar nicht auffällt, wie man das Wissen einfach aufsaugt. So lernen Leserinnen und Leser, dass bewusste Entscheidungen allein nicht zum Ziel führen und wie sich die unterbewussten Gewohnheiten lenken lassen.

Wendy Wood schreibt angenehm und freundlich. Sie nimmt sich Zeit, die Forschung zu erklären. Die einzelnen Studien lesen sich wie kleine, kurzweilige Geschichten, in denen die Autorin die Hintergründe, Methoden und Schwierigkeiten dennoch detailliert ausführt. Und hat sich in einem Bereich in der Wissenschaft die gängige Meinung mit der Zeit geändert, erklärt sie genau, wie es dazu kam. Darüber hinaus schildert sie eigene Erfahrungen und Anekdoten sowie Beispiele, in denen sich viele Menschen wiederfinden werden. Am Ende können wir uns selbst ein wenig besser verstehen. Und haben Werkzeuge an der Hand, mit denen wir unsere Ziele in Zukunft erfolgreicher umsetzen und glücklicher und entspannter durchs Leben gehen können. Hier kommt der Ratgebercharakter wieder ins Spiel, aber auf eine unaufdringliche, logische Art.

»Good habits, bad habits« ist ein Buch für alle. Wer etwas in seinem Leben ändern möchte, wird hier Lösungen finden. Möglicherweise fallen einem während der Lektüre sogar Verhaltensmuster bei einem selbst auf, die man bis dahin gar nicht bemerkt hat. Und selbst, wer schon vollkommen zufrieden mit seinem Verhalten ist, wird den spannenden Einblick in die Wissenschaft der Gewohnheitsforschung genießen.

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