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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Rhamnus frangula

Rhamnus frangula L.
(syn. Frangula alnus, F. frangula, F. vulgaris, Rhamnus korolkowii, R. nemoralis, R. pentapetala, R. sanguino); Faulbaum (syn. Amselbaum, Brechwegdorn, Glatter Wegdorn, Grindholz, Pulverholz, Spillbaum, Zapfenholz, Zweckenholz), vgl. Abbildung.
Fam.: Rhamnaceae.
Vork.: Strauch oder kleiner Baum Europas, aber auch verbreitet in West- und Kleinasien sowie Nordamerika.
Droge: Frangulae cortex (syn. Cortex Frangulae, Cortex Rhamni frangulae); Faulbaumrinde (Gelbholzrinde, Pulverholzrinde), vgl. Abbildung. Inh.: ca. 6 % Anthranoide (Glucofrangulin A und B, Frangulin A und B, Frangulaemodin), daneben Naphthochinone und 1,8-Dihydroxynaphthaline. In frischer Rinde liegen die Glucofranguline in reduzierter Form vor, in gelagerter Rinde dagegen die oxidierten Verbindungen, die zudem einen Zuckerrest verloren haben. Anw.: Die Droge wird als Laxans bei Obstipation angewendet, verantwortlich dafür sind die Anthrone (Metabolite der Anthranoide im Darm), die über eine Hemmung der Flüssigkeitsresorption aus dem Colon eine beschleunigte Darmpassage bewirken. Aufgrund einer möglichen cancerogenen Aktivität der Anthranoide sollte der Gebrauch auf eine kurzfristige Anwendung begrenzt bleiben. Die Droge ist in früheren Zeiten auch als Abtreibungsmittel mißbraucht worden.
Hom.: Rhamnus frangula HAB 1, die frische Rinde der Stämme und Zweige. Anw.-Geb.: bei Verdauungsschwäche mit einer Neigung zu Durchfällen.
Histor.: Die Droge wird seit dem Mittelalter als Abführmittel genutzt.



Rhamnus frangula, Faulbaum



Rhamnus frangula, Frangulae cortex, Faulbaumrinde

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