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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Rubus-Arten

Rubus-Arten

Fam.: Rosaceae.

Rubus fruticosus L. (syn. Rubus plicatus); Brombeere (syn. Brambeere, Kratzbeere), vgl. Abbildung.
Vork.: Europa, Asien.
Droge: Rubi fruticosi folium (syn. Folia Rubi fruticosi); Brombeerblätter. Inh.: Gerbstoffe (5-14 %), Flavonoide, Vitamin C, Schleimstoffe, äther. Öl, Citronensäure, Isocitronensäure. Anw.: als Adstringens und Antidiarrhoikum, in Gurgelwässern und Waschungen bei Hautausschlägen; in der Volksheilkunde früher auch bei übermäßiger Menstruation, Weißfluß sowie zur Blutreinigung. Die Droge dient nach Fermentation als Ersatz für chinesischen Tee und wird daher als coffeinfreier Frühstückstee gehandelt. Zur Teezubereitung verwendet man etwa 1,5 g (1 Teelöffel ca. 0,6 g) feinzerschnittene Blattdroge. Als Tagesdosis werden 4-5 g Droge empfohlen.
Hom.: Rubus fruticosus HAB 1; Brombeere, die frischen, schwach behaarten Blätter.
Histor.: Der lateinische Gattungsname Rubus, abgeleitet von ruber (rot), der roten Früchte wegen, wurde neben verschiedenen Rubus-Arten auch für einige Wildrosen gebraucht. Der Artname fruticosus, abgeleitet von frutex (lat., Strauch) weist auf den Habitus der Pflanze hin. Die deutsche Bezeichnung Brombeere wird auf das mittelhochdeutsche bräme, allgemein als Dornstrauch bezeichnet, zurückgeführt. Blätter und Früchte des Brombeerstrauches finden bereits in den hippokratischen Schriften Erwähnung und dienten zur Behandlung von eiternden und leicht blutenden Geschwüren.



Rubus fruticosus, Brombeere

Rubus idaeus L.; Himbeere.
Vork.: Europa, Nordasien, Nordamerika, häufig kultiviert.
Drogen: 1. Rubi idaei folium (syn. Folia Rubi idaei); Himbeerblätter. Inh.: Gerbstoffe, Flavonoide, Vitamin C, Fruchtsäuren, Zucker, Schleimstoffe. Anw.: in der Volksheilkunde zu Blutreinigungskuren sowie als Haus- und Frühstückstee. 2. Fructus Rubi idaei; Himbeeren. Inh.: Fruchtsäuren (1,5-2 %), Zucker, Schleimstoffe, Pektin, Anthocyanglykoside, Flavonoide. Anw.: Ausgangspunkt zur Herstellung des offizinellen Himbeersirups (Sirupus Rubi idaei), der als Geschmackskorrigens verwendet wird. Himbeeren werden als Obst gegessen, die daraus bereiteten Säfte sind in der Volksheilkunde ein beliebtes Getränk für Fieberkranke und zur Durchführung von Saftkuren.

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