Lexikon der Ernährung: Lernprobleme
Lernprobleme , E learning problems, Störungen im Lernfortschritt, die auch bei der Ernährungserziehung zu berücksichtigen sind oder zum Teil (v. a. in Entwicklungsländern) unmittelbar Folge eines schlechten Ernährungsstatus sind.
L. können nach ihrer Ursache und nach ihrer Auswirkung unterteilt werden in 1) Störungen der Vorbedingungen des Lernens und 2) Störungen des Lernvollzugs. Bei den Vorbedingungen unterscheidet man – neben verzögerter geistiger Entwicklung, z. B. als Folge von Unterernährung – äußere Störquellen, die zu Lernproblemen führen, wie z. B. Lärm. Innere Bedingungen sind z. B. Kenntnislücken, mangelhaftes Lerntempo, alters- / gesundheitsbedingter Lernrückstand, schlechte Abstraktionsfähigkeit, übergroße Ängstlichkeit. Die Bedingungsstörungen können einzeln oder kombiniert auftreten.
Den größten Prozentsatz an Lernproblemen beim Lernvollzug bewirken Über- und Unterforderung. Ein weiterer Grund für Lernprobleme: ca. ab dem 10. Lebensjahr entwickelt der junge Mensch seine Spezialinteressen. In anregungsarmem oder unverständigem Erziehungsmilieu wird es schwer, den inneren Drang zu Eigeninteressen aufrechtzuerhalten. Eine andere Gruppe der Lernprobleme sind Anhängsel anderweitiger Störungen, wie z. B. Aggressivität, Geltungssucht, Hemmungen.
Konzentrationsschwäche bzw. -mängel (s. a. Hyperaktivität) bedingen eine Vielzahl von Lernproblemen, verursacht u. a. durch körperliche Erschöpfung, Reizüberflutung, mangelnde Übung, schnelle Ermüdung, Überforderung. Auch gruppendynamische Bedingungsfaktoren verursachen zunehmend Lernprobleme (Rang-, Rollen-, Kontakt- und Normenprobleme), ebenso Beziehungsprobleme (Lehrer – Schüler, Schüler – Schüler, Schüler – Elternhaus). Nicht zuletzt haben die weniger Anerkannten einen „Leistungsmalus“, da der Lernende sich auch nach den Erwartungen der Umwelt richtet („self-fulfilling-prophecy“).
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