Direkt zum Inhalt

Lexikon der Mathematik: Geschlecht einer Kurve

eine positive ganze Zahl g, die für jede glatte eindimensionale algebraische Varietät X über einem Körper k als Dimension des Vektorraumes aller regulären Differentialformen erster Stufe von X definiert ist.

Das Geschlecht von X ist eine birationale Invariante, d. h., es stimmt für Flächen überein, wenn diese birational isomorph sind. Für jede ganze Zahl g > 0 existiert eine algebraische Kurve, deren Geschlecht den Wert g hat. Die algebraischen Kurven vom Geschlecht g = 0 über einem algebraisch abgeschlossenen Körper sind gerade die rationalen Kurven, d. h., die zur projektiven Geraden ℙ1 birational isomorphen Kurven. Kurven vom Geschlecht g = 1 sind die elliptischen Kurven, d. h, die Kurven, die zu einer glatten Kurve dritten Grades im ℙ3 birational isomorph sind.

Ist als Grundkörper k der Körper ℂ der komplexen Zahlen gegeben, so ist eine algebraische Kurve eine eindimensionale komplexe Mannigfaltigkeit. Als reelle Mannigfaltigkeit betrachtet hat sie die Dimension 2 und ist eine Riemannsche Fläche. In diesem Fall stimmt das Geschlecht der algebraischen Kurve mit dem topologischen Geschlecht der Fläche (Geschlecht einer Fläche) überein.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.