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Umwelt: Der größte Algenteppich der Erde

Abholzung in Amazonien und Meeresströmungen begünstigen eine gigantische Blüte von Sargassum-Braunalgen im Atlantik.
Algenteppich

Barbados ist ein kleiner, ruhiger Inselstaat vor der Küste Südamerikas – und wegen seiner Strände als karibisches Traumziel bekannt. Doch 2018 rief die Regierung wegen eines außergewöhnlichen Naturereignisses den nationalen Notstand aus. An den Küsten türmten sich Berge von Braunalgen der Gattung Sargassum, die in der Sonne rasch verrotteten und dadurch die Luft mit Schwefelwasserstoff verpesteten. Zudem behinderten sie den Zugang zum Meer, wo weitere Algenteppiche trieben. Auch benachbarte Inseln sowie die karibischen Regionen Mexikos und einige Gebiete an der Nordküste Südamerikas meldeten bis dahin nicht gekannte Mengen angeschwemmter Braunalgen.

Lange waren große Sargassum-­Felder vor allem aus der Sargassosee bekannt, die ihren Namen jenen Braunalgen verdankt. Diese Region im Atlantik zwischen der US-Ostküste und den Bermuda-Inseln wird von vier großen Meeresströmungen begrenzt – Golf-, Nordatlantik-, Kanaren- und Nordäquatorialstrom –, welche die Algenteppiche in der Sargassosee halten. Im Golf von Mexiko existieren ebenfalls kleinere, frei schwimmende Sargassum-Felder. Verantwortlich sind dafür die beiden Arten S. natans und S. fluitans, die nicht im Boden verankert sind, sondern dank der Schwimmblasen in ihrem Gewebe im freien Wasser schwimmen. Alle anderen bekannten Spezies sind dagegen standorttreu und bilden teilweise küstennahe Tangwälder.

Massenhafte Ansammlungen der frei treibenden Vertreter versetzten in früheren Jahrhunderten Seefahrer in Angst und Schrecken …

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  • Quelle

Wang, M. et al.: The great Atlantic Sargassum belt. Science 365, 2019

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