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Kognition: Ein Sinn für das Nichts

Unser Gehirn ist darauf spezialisiert, Dinge blitzschnell wahrzunehmen – ob Hindernisse, Feinde oder Nahrung. Doch wie registriert es die Abwesenheit von etwas? Forscher suchen nach dem neuronalen Kode für das Nichts.
Ein Mann betrachtet Gemälde, auf denen nichts zu sehen ist.

Im Behandlungszimmer steht eine Schale mit Gummibärchen. Lina ist begeistert. Die Kinderärztin fordert das knapp dreijährige Mädchen auf, eines davon herauszunehmen und auf den Tisch zu legen. Routiniert folgt die Kleine der Anweisung. "Kannst du auch zwei Gummibärchen abzählen?" Wieder greift Lina in die Schale und fischt ein Duo heraus. "Und weißt du auch, wie viel null sind?" Das Mädchen blickt seine Mutter fragend an und spielt verlegen mit den bunten Weingummis. Nach weiteren Tests kreuzt die Ärztin in dem gelben Vorsorgeheft das Kästchen "altersgemäß entwickelt" an.

Denn Linas Ratlosigkeit gegenüber der Zahl Null ist völlig normal. Zwar lernen Kinder schon sehr früh, mit Zahlen umzugehen – sogar Säuglinge können bereits 50 Stunden nach der Geburt die ungefähre Anzahl an Objekten und Tönen unterscheiden. Doch die Null stellt einen Sonderfall dar. Leere Mengen besitzen keine zählbaren Elemente und sind für kleine Kinder daher nur schwer vorstellbar. Einjährige verstehen zwar, dass Objekte verschwinden können. Allerdings begreifen sie ­deren Abwesenheit noch nicht als etwas Bedeutsames oder gar als festes Merkmal – wie es einer leeren Menge oder der Zahl Null eigen ist ...

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  • Quellen

Merten, K., Nieder, A.: Active Encoding of Decisions about Stimulus Absence in Primate Prefrontal Cortex Neurons. In: PNAS 109, S. 6289–6294, 2012

Nieder, A.: Representing Something out of Nothing: The Dawning of Zero. In: Trends in Cognitive Science 20, S. 830–842, 2016

Ramirez-Cardenas, A. et al.: Neuronal Representation of Numerosity Zero in the Primate Parieto-Frontal Number Network. In: Current Biology 26, S. 1285–1294, 2016

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