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Artenvielfalt: Nebelwälder auf dem Rückzug

Die Welt verliert ihre tropischen Nebelwälder. In den vergangenen Jahren verzeichneten vor allem Afrika, Nord- und Südamerika große Verluste. Das bedroht das Überleben zahlreicher Arten.
Nebelwälder gibt es zum Beispiel in Ecuador.

Tropische Nebelwälder – abgelegene Lebensräume, die sich an nebelverhangene Berge klammern und die feuchte Luft für Wasser anzapfen – verschwinden nach und nach. Das besagt eine globale Analyse, die im Magazin »Nature Ecology and Evolution« erschienen ist. Bedenklich ist das, weil Nebelwälder nur 0,4 Prozent der Landfläche der Erde einnehmen, aber etwa 15 Prozent der weltweiten Artenvielfalt an Vögeln, Säugetieren, Amphibien und Baumfarnen beherbergen.

Die Modelle zur Vorhersage von Lebensräumen beziehen Fernerkundungsdaten über die Wolkendecke und andere Bedingungen ein, um die Ausdehnung der tropischen Nebelwälder weltweit zu prognostizieren. Erstellt haben sie Dirk Karger von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in Birmensdorf sowie Walter Jetz von der Yale University in New Haven, Connecticut.

Anschließend untersuchte das Team Satellitenbilder der Landbedeckung von 2001 bis 2018, um die Verlustrate der Nebelwälder zu bestimmen, und analysierte, wie sich dieser Verlust auf 3700 Arten auswirken würde, die in diesem Ökosystem leben.

Das Team schätzt, dass mehr als 15 000 Quadratkilometer tropischer Nebelwald – 2,4 Prozent der weltweiten Gesamtfläche – in dem 18-jährigen Zeitraum verloren gingen. Afrika und Nord- sowie Südamerika hatten die größten Verluste. Die Einrichtung von Schutzgebieten konnte den Verlust des Lebensraums und seiner Artenvielfalt kaum aufhalten, was die dringende Notwendigkeit anderer Schutzmaßnahmen unterstreicht.

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