Insekten: Protein-Kleber fixiert Käfereier
Mit einem Klebstoff aus Proteinen überwinden manche Käferarten bei der Eiablage den wasserabweisenden Effekt wächserner Blattoberflächen. Das beobachteten jetzt Dagmar Voigt und Stanislav Gorb vom Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart am Gemeinen Spargelhähnchen (Crioceris asparagi), einem heimischen Blattkäfer, der sich auf ein Leben auf und von der Spargelpflanze spezialisiert hat.
Normalerweise verhindert die wasserabweisende Oberfläche mancher Pflanzen Insektenbefall, indem sie eine gleichmäßige Benetzung mit Klebstoff nicht zulässt. Das Sekret des Spargelhähnchens ist von diesem Problem jedoch nicht betroffen: Sein Klebstoff kann sich über die Wachse ausgesprochen gut verteilen und geht beim Trocknen eine enge Verbindung mit der Feinstruktur der Blattoberfläche ein. Wie gut der Crioceris-Kleber das Blatt benetzt, analysierten die beiden Forscher unter anderem mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops.
Da Hühnereiweiß im Experiment ein ganz ähnliches Verhalten zeigte, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die im Kleber enthaltenen Proteine für dessen Eigenschaften verantwortlich sind. Mit seiner speziellen Mixtur verschaffe sich das Spargelhähnchen wahrscheinlich einen Vorteil gegenüber weniger spezialisierten Konkurrenten, die den Spargel nicht zur Kinderstube ihres Nachwuchses machen können.
Mit tierischen Superklebern, wie sie beispielsweise bei Muscheln und Seepocken nachgewiesen wurden, kann der des Crioceris allerdings nicht mithalten: In Einzelfällen liegt deren Klebkraft noch zwanzig Mal höher. Andererseits hätten diese Arten auch nicht mit extrem wasserabweisenden Oberflächen zu kämpfen, so die Forscher. (jd)
Schon seit den 1930er Jahren ist bekannt, dass die länglichen Eier des Käfers, die das Weibchen mit der Spitze auf das Blatt klebt, ausgesprochen fest anhaften – wie fest, bestimmten Voigt und Gorb nun experimentell: Um sie abzulösen, benötigt man eine Kraft, die das Eigengewicht der Eier um das 8000-Fache übertrifft.
Normalerweise verhindert die wasserabweisende Oberfläche mancher Pflanzen Insektenbefall, indem sie eine gleichmäßige Benetzung mit Klebstoff nicht zulässt. Das Sekret des Spargelhähnchens ist von diesem Problem jedoch nicht betroffen: Sein Klebstoff kann sich über die Wachse ausgesprochen gut verteilen und geht beim Trocknen eine enge Verbindung mit der Feinstruktur der Blattoberfläche ein. Wie gut der Crioceris-Kleber das Blatt benetzt, analysierten die beiden Forscher unter anderem mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops.
Da Hühnereiweiß im Experiment ein ganz ähnliches Verhalten zeigte, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die im Kleber enthaltenen Proteine für dessen Eigenschaften verantwortlich sind. Mit seiner speziellen Mixtur verschaffe sich das Spargelhähnchen wahrscheinlich einen Vorteil gegenüber weniger spezialisierten Konkurrenten, die den Spargel nicht zur Kinderstube ihres Nachwuchses machen können.
Mit tierischen Superklebern, wie sie beispielsweise bei Muscheln und Seepocken nachgewiesen wurden, kann der des Crioceris allerdings nicht mithalten: In Einzelfällen liegt deren Klebkraft noch zwanzig Mal höher. Andererseits hätten diese Arten auch nicht mit extrem wasserabweisenden Oberflächen zu kämpfen, so die Forscher. (jd)
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