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Genetik: Pubertät verändert das Immunsystem

Frauen sind anfälliger für Autoimmunerkrankungen, Männer für Infektionen. Wie amerikanische Forscher jetzt herausgefunden haben, wird dieser Unterschied zwischen den Geschlechtern in der Pubertät festgelegt und ist von Sexualhormonen beeinflusst.

Die Wissenschaftler um Kanneboyina Nagaraju und Eric Hoffman vom Children's National Medical Center in Washington haben in ihrer Studie mit Hilfe von Mikroarrays 12 000 Gene von Mäusen unterschiedlicher Alterstufen untersucht. Bei Mäuseweibchen während und nach der Geschlechtsreife konnten sie im Vergleich zu Männchen eine deutlich geringere Expression von Genen feststellen, die bei der angeborenen Immunantwort und damit für die sofortigen Reaktionen auf Erreger eine Rolle spielen.

Andererseits wiesen diese Weibchen eine Überexpression von Genen auf, die zum adaptiven Immunsystem gehören und somit für den Langzeitschutz, die Bildung von Antikörpern und Immunoglobinen wichtig sind. Bei Tieren vor der Pubertät waren diese Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht zu beobachten, so die Studie.

Eine der Ursachen für die Geschlechtsunterschiede scheint in einem Regulationsmechanismus zu liegen, der durch das in Weibchen höher konzentrierte Hormon Östrogen beeinflusst wird.

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