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Gesundheit: Übergewicht durch Fehler in der inneren Uhr

Fettes Essen, Bewegungsmangel oder Riesenportionen müssen nicht immer die Ursache für Übergewicht sein. Wie Forscher um Fred Turek von der Northwestern University jetzt herausgefunden haben, können die überschüssigen Kilos auch die Folge einer falsch tickenden inneren Uhr sein. Eine Fehlfunktion in diesem System, das sowohl das Schlafbedürfnis als auch den Appetit regelt, kann verheerende Folgen für den Stoffwechsel haben, besagt das Studienergebnis.

Bei ihren Versuchen verwendeten die Forscher so genannte Knockout-Mäuse, bei denen die innere Uhr durch eine Genmutation defekt war, und normale Mäuse als Kontrolle. Die Tiere wurden unterschiedlichen Diäten ausgesetzt und dann verglichen. Wie sich zeigte, neigten die Knockout-Mäuse nicht nur bei Mastfutter zu Fettleibigkeit, sondern setzten auch bei normaler Kost üppige Speckpolster an. Bei einer näheren Untersuchung stellte sich heraus, dass bei ihnen die Insulinsekretion und Zuckerstoffwechsel der Leber gestört waren. Folglich könnte auch mancher Diabetes eine Folge falsch tickender innerer Uhren sein, vermuten die Wissenschaftler nun.

Auf der Grundlage dieser Entdeckung sollen weitere Studien zeigen, welche Rolle dieser Regelmechanismus im Körper noch spielt. Interessant ist zum Beispiel auch die Frage, ob Schlafenentzug das feine Regelwerk stören und ebenfalls zu Übergewicht führen kann oder ob die Uhrzeit, zu der die Mahlzeiten eingenommen werden, beeinflusst, wie die Nährstoffe verwertet werden.

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