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Lexikon der Mathematik: Braun, Helene (Hel)

deutsche Mathematikerin, geb. 3.6.1914 Frankfurt/Main, gest. 14.5.1986 Göttingen.

Helene Braun nahm im Jahre 1933 das Studium der Mathematik auf, und zwar nicht mit dem erklärten Ziel, Lehrerin zu werden, was in der damaligen Zeit sehr ungewöhnlich war. Bereits mit 23 Jahren promovierte sie über das Thema „Über die Zerlegung quadratischer Formen in Quadrate”. Die Kriegsjahre verlebte sie in Göttingen, zunächst als Assistentin Siegels, danach als Dozentin, bevor sie 1947 ebendort zur apl. Professorin ernannt wurde.

Als eine der ersten deutschen Wissenschaftlerinnen wurde sie bereits 1947/48, also etwa zwei Jahre nach Kriegsende, zu einem Gastaufenthalt nach Princeton eingeladen. Ab dem Jahre 1952 war sie apl. Professorin am Mathematischen Seminar in Hamburg, wo man sie schließlich 1968 als Nachfolgerin von Hasse zur ordentlichen Professorin ernannte.

Helene Brauns wissenschaftliches Werk schlägt eine Brücke zwischen der analytischen Zahlentheorie, der sie sich in den ersten Arbeiten widmete, und aufgrund derer sie auch als Nachfolgerin Hasses berufen wurde, und der Algebra, über die sie nicht zuletzt auch mitreißende Vorlesungen und Seminare anzubieten pflegte. Es stellt insgesamt ein schönes Beispiel dafür dar, wie eine mathematische Theorie fruchtbar wird durch die Inspiration einer anderen.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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