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Ernährung: Die Besser-Esser

Viele, teils subtile Einflüsse lenken unser Essverhalten – und das längst nicht immer zu unserem Besten. Doch mit der richtigen Strategie gelingt es, sich bewusster zu ernähren.
Salat und Frau quer

Weniger Zucker, Salz und Fett, dafür mehr Gemüse und Vollkornprodukte: Für 2015 nahm sich fast jeder zweite Deutsche vor, gesünder zu essen. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage mit 5000 Teilnehmern im Auftrag der Krankenkasse DAK. Den guten Vorsatz hegten Männer wie Frauen gleichermaßen – wie viele ihn verwirklichten, bleibt allerdings offen.

Die schier omnipräsenten Bilder von saftigen Burgern, knuspriger Fertigpizza oder zart schmelzender Schokolade dürften manchem einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Denn solche Werbereize aktivieren das Belohnungszentrum im Gehirn – bei adipö­sen Menschen mehr noch als bei Normalgewichtigen –, und zwar selbst dann, wenn wir satt sind. Das zeigte etwa eine 2014 veröffentlichte Studie von Neurowissenschaftlern um Kirrilly Pursey von der University of Newcastle (Australien).

Doch nicht nur die Verlockungen der Lebensmittelbranche sorgen dafür, dass wir den Muffin oft einem Apfel vorziehen oder zu Pommes statt zu Gemüse greifen. Ernährungsforscher um Aukje Verhoeven von der Universität Utrecht befragten rund 1500 Niederländer zweimal im Abstand von einem Monat zu ihrem Essverhalten. Aus den Antworten extrahierten sie sechs verschiedene Gründe dafür, warum man isst, was man isst: erstens pure Gelegenheit (etwa, weil etwas im Supermarktregal in Griffweite liegt), zweitens ein bestimmter Anlass wie eine Party oder ein Abendessen bei Freunden, drittens negative Gefühle wie Anspannung oder Langeweile, viertens der Impuls, sich selbst zu belohnen, und fünftens sozialer Druck – etwa, um nicht vor anderen aufzufallen. Und nicht zuletzt spielt unter bestimmten Umständen auch ein erhöhter Kalorienbedarf etwa nach harter Arbeit oder Sport eine Rolle ...

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  • Quellen

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Baumeister, R. F. et al.: Ego depletion: A resource model of volition, self-regulation, and controlled processing. In: Social Cognition 18, S. 130-150, 2000

Bittner, J.V., Kulesz, M.M.: Health promotion messages: The role of social presence for food choices. In: Appetite 87, S.336-343, 2015

Chen, F., Sengupta, J.: Forced to Be Bad: The Positive Impact of Low-Autonomy Vice Consumption on Consumer Vitality. In: Journal of Consumer Research 41, S.1089-1110, 2014

Florack, A. et al.: The moderating role of regulatory focus on the social modeling of food intake. In: Appetite 69, S.114-122, 2013

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Friese, M. et al.: Personal Prayer counteracts self-control depletion. In: Consciousness and Cognition 29, S.90-95, 2014

Kouchaki, M., Smith, I. H.: The Morning Morality Effect: The influence of time of day on unethical behaviour. In: Psychological Science 25, S.95-102, 2014

Katterman, S. N. et al.: Mindfulness meditation as an intervention for binge eating, emotional eating, and weight loss: A systematic review. In: Eating Behaviors 15, S.197-204, 2014

Pursey K. M. et al.: Neural responses to visual food cues according to weight status: a systematic review of functional magnetic resonance imaging studies. In: Frontiers of Nutrition 10.3389/fnut.2014.00007, 2014

Stites , S. D. et al.: Pre-ordering lunch at work. Results of the what to eat for lunch Study. In: Appetite 84, S.88-97, 2015

van der Wal, R. C., van Dillen, L. F.: Leaving a flat taste in your mouth: Task load reduces taste perception. In: Psychological Science 10.1177/0956797612471953, 2013

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