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Expertokratie: Wissen an die Macht?

Seit Corona fragen sich viele: Können Forscher und andere Fachleute nicht am besten beurteilen, was in unserer ­Gesellschaft zu tun ist? Doch so wichtig Expertise ist, sie wird häufig überschätzt
Reichstag

Manche Irritation kommt auf leisen Sohlen. Wie bei den Probanden, die Psychologen der University of Wisconsin in Madison zu einem angeblichen Lesetest in ihr Labor einluden. Dort legten sie ihnen mehrere kurze Artikel vor, in denen es etwa um die Folgen der Pest im mittelalterlichen England oder um das politische System der USA ging. Der letzte Absatz enthielt jeweils eine Aussage, die das Gegenteil des Vorhergehenden behauptete. Würden die Leser den Widerspruch entdecken?

Zwar gab die überwiegende Mehrheit der 94 Teilnehmer an, sie hätten die Texte »gut« oder sogar »sehr gut« verstanden – dennoch entging jedem zweiten der inhaltliche Bruch. Diese Studie von 1982 war ein früher experimenteller Beleg für die »Illusion des Wissens« ...

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  • Quellen

Glenberg, A. M. et al.: The illusion of knowing. Failure in the self-assessment of comprehension. Memory & Cognition 10, 1982

Lippmann, W.: Public opinion. Harcourt, Brace & Company, 1922 Sloman, S., Fernbach, P.: The knowledge illusion. Why we never think alone. Riverhead Books, 2017

Tetlock, P. E.: Expert political judgment. How good is it? How can we know? Princeton University Press, 2005

Von Wussow, P.: Expertokratie/Epistokratie. In: Gostmann, P., Merz-Benz, P.-U. (Hg.): Macht und Herrschaft. Zur Revision zweier soziologischer Grundbegriffe. Springer, 2. Auflage 2021, S. 323–361

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