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Fossilien: Opal entpuppt sich als neuer Dino

Manchmal lohnt es sich genauer hinzusehen: Denn Opale können nicht nur bunte Schmucksteine sein - sondern auch die versteinerten Überreste längst vergangener Tiere beinhalten.
Opalisierte Kieferüberreste eines Dinos

Lightning Ridge in Australien gehört nicht nur zu den bedeutendsten Fundorten von Opalen im Land: Es ist auch das einzige Gebiet weltweit, in denen regelmäßig Versteinerungen von Dinosauriern und anderen Tieren gefunden werden, die opalisiert wurden. Das Gestein wird mit winzigen Kügelchen aus hydratisiertem Kieselgel durchsetzt und das Gewebe damit zumindest teilweise ersetzt, so dass es vielfarbig leuchtet. Mehrere tausend derart verschönerter Fossilien wurden hier schon entdeckt, weswegen Phil Bell von der University of New England in Armidale und sein Team genauer hinsehen, wenn sie derartige Gesteine untersuchen – mit Erfolg, wie sie in »PeerJ« schreiben. Neu in der Reihe der entdeckten Arten befindet sich nun Weewarrasaurus pobeni, der während der Kreide vor 100 Millionen Jahren gelebt hat und etwa hundegroß ausfiel.

Bell und Co identifizierten die neue Spezies über das Fragment eines Kieferknochens, der in einem opalisierten Gesteinsbrocken vorlag: Es handelt sich um die erste neu beschriebene Dinosaurierart aus New South Wales seit einem Jahrhundert. Weewarrasaurus pobeni gehörte zur Gruppe der Vogelbeckensaurier (Ornithopoda), kleine Pflanzenfresser, die auf zwei Beinen liefen und besonders häufig im Schwemmland von Lightning Ridge vorkamen, das hier in der damaligen Zeit vorherrschte. »Als ich das Fossil das erste Mal sah, konnte ich meine Aufregung kaum zügeln. Es war so schön«, beschreibt Bell seinen Eindruck in einer Mitteilung. Der Entdecker, ein Opalsammler namens Mike Poben, erkannte zuerst zahnartige Strukturen im Fund und spendete das Fossil der Forschung – weswegen die Art als Dank seinen Namen trägt.

Lightning Ridge ist eine Fossilienlagerstätte erster Klasse, aber leider befindet sie sich nicht an der Erdoberfläche wie ähnliche Fundorte in China, der Mongolei oder den USA. Stattdessen ist sie Teil einer Gesteinsformation, die in 30 Meter Tiefe verläuft und zur Opalgewinnung abgebaut wird. Der Bergbau sei ein zweischneidiges Schwert, so Bell: Auf der einen Seite ermögliche er überhaupt erst den Zugriff auf die Fossilien – auf der anderen Seite sorge er aber auch dafür, dass viele Funde leider zerbrochen werden, bevor man sie entdeckt.

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