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Neue Maulwurfarten entdeckt: Gut versteckt seit drei Millionen Jahren

Die Gattung der Eurasischen Maulwürfe ist um eine Art und eine Unterart reicher. Talpa hakkariensis und Talpa davidiana tatvanensis bewohnen den Osten der Türkei und haben sich offenbar lange vor Forschern versteckt.
Ein Maulwurf der Art Talpa hakkariensis schaut aus einem Erdloch.
Talpa hakkariensis wurde im Südosten der Türkei entdeckt und 2023 als neue Art beschrieben.

Einem internationalen Forschungsteam ist es gelungen, zwei neue Maulwurfarten zu entdecken. Die Tiere, die nun auf die Artnamen Talpa hakkariensis und Talpa davidiana tatvanensis getauft wurden, bewohnen bergige Regionen im Osten der Türkei. Dort kommen sie auf Grund ihres unterirdischen Lebensstils selbst mit extremen Temperaturschwankungen zurecht: Während das Thermometer in der Region im Sommer bis zu 50 Grad Celsius zeigen kann, ist das Gebiet im Winter regelmäßig von einer dicken Schneeschicht bedeckt.

Es sei selten, heute noch neue Säugetierarten zu finden, erklärt Studienautor David Bilton von der University of Plymouth in einer Pressemitteilung. »Es gibt weltweit lediglich etwa 6500 Säugetierarten, die bislang identifiziert wurden.« Gerade Maulwürfe hätten auf Grund ihrer speziellen Lebensbedingungen unter der Erde nur begrenzt Möglichkeiten, sich zu diversifizieren. Die Ergebnisse der Studie würden zeigen, dass man die Biodiversität nicht unterschätzen dürfe.

Bilton und sein Team analysierten unter anderem das Erbgut der neuen Maulwurfarten und verglichen es mit dem von bereits bekannten Spezies. Dabei stellten sie fest, dass Talpa hakkariensis sich deutlich von anderen Arten unterscheidet, sowohl hinsichtlich der Morphologie als auch hinsichtlich der DNA. Der Name der Art geht auf die Hakkari-Provinz im Südosten der Türkei zurück, in der sie entdeckt wurde. Talpa davidiana tatvanensis, deren Vertreter in Bitlis gefunden wurden, stufte die Gruppe hingegen als Unterart der 1884 entdeckten Art Talpa davidiana ein.

Talpa hakkariensis und Talpa davidiana tatvanensis gehören beide zur Gattung der Eurasischen Maulwürfe, die damit nun auf insgesamt 18 Taxa angewachsen sei, wie die Autoren in ihrer Studie schreiben. Die überwiegende Zahl der Arten ist in Anatolien heimisch.

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