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Intelligenz: Fair ist schwer

Im Januar 2020 löste eine sozialwissenschaftliche Studie großes Kopfschütteln aus. Forscher um Cory Clark von der Durham University in den USA berichteten im Fachjournal »Psychologi­cal Science« darüber, wie Glaube und Gewaltverbrechen in verschiedenen Gesellschaften zusammenhängen. Tenor der weltweiten statistischen Analyse: Je religiöser die Bevölkerung eines Lands eingestellt ist, desto weniger Gewalttaten wie Morde werden dort im Schnitt begangen – vor allem dann, wenn die Einwohner von vergleichsweise niedriger Intelligenz sind.
Nach der Veröffentlichung hagelte es Kritik an den »nationalen IQs«, die die Forscher verwendeten. Die vermeintlichen Durchschnittswerte der Einwohner von 140 Ländern beruhten auf teils kleinen, nicht repräsentativen Stichproben und wiesen für viele afrikanische Staaten mittlere IQs von weniger als 70 Punkten aus ...

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Wie widerstehen Sie Denkfehlern? Rationales Denken ist mehr als Logik und Intelligenz – und oft harte Arbeit. In dieser Ausgabe zeigen wir, wie Sie falschen Schlüssen entgehen. Außerdem: Warum ist die Milchstraße verkrümmt und wie fällt die erste Bilanz zur Cannabis-Teillegalisierung aus?

Spektrum - Die Woche – Die Schattenseiten der Tradwives

Warum wird die Hausfrau von gestern zum Trend von heute? Wir blicken auf die Schattenseiten nostalgischer Rollenbilder und wie vermeintlich positive Eigenschaften alte Machtgefälle festigen. Außerdem in »Die Woche«: Kollektive Intelligenz bei Robotern, die Renaturierung der Donauauen und mehr.

Gehirn&Geist – Selbstüberschätzung: Wie Unwissenheit zu falschem Selbstvertrauen führt

Laut dem Dunning-Kruger-Effekt führt Unwissenheit zur Selbstüberschätzung, weil die Kompetenz fehlt, seine Grenzen zu erkennen. Andere Fachleute bezweifeln die psychologische Erklärung, manche halten den Effekt sogar für ein reines statistisches Artefakt. Ist dem wirklich so? Daneben geht David Dunning im Interview auf seine Studien über Selbstüberschätzung, Wunschdenken und leichtfertiges Vertrauen ein. Darüber hinaus erfahren Sie in dieser Ausgabe, wie künstliche Intelligenz die Analyse von Hirnaktivitäten auf ein neues Niveau hebt und damit neue Einblicke in die Funktionsweise des menschlichen Gehirns ermöglicht. Lähmungen oder Zittern ohne erkennbare Ursache galten lange als rätselhaft, doch langsam werden funktionelle Bewegungsstörungen immer besser verstanden und wirksame Therapien entwickelt. Im Rahmen der Serie »Die Sprache der Wale« stellen wir die komplexe Sprache der Delfine und Wale vor und wie diese mit künstlicher Intelligenz entschlüsselt wird. Zudem berichtet der Biologe Lars Chittka über seine Forschungen an Bienen und andere Insekten, die weitaus komplexere kognitive Fähigkeiten besitzen als bislang gedacht.

  • Quellen und Literaturtipp
Clark, C. et al.: Declines in religiosity predict increases in violent crime – but not among countries with relatively high average IQ. Psychological Science 3, 2020
Daley, T. C. et al.: IQ on the rise: The Flynn Effect in rural Kenyan children. Psychological Science 14, 2003
Dutton, E. et al.: The Raven’s test performance of South Sudanese samples: A validation of criticisms of the utility of Raven’s among Sub-Saharan Africans. Personality and Individual Differences 128, 2018
Schneider B. et al.: Teaching the underlying rules of figural matrices in a short video increases test scores. Intelligence 82, 2020
Warne, R. T., Burmingham, C.: Spearman’s g found in 31 non-Western nations: Strong evidence that g is a universal phenomenon. Psychological Bulletin 145, 2019
Warne, R. T.: In the know: Debunking 35 myths about human intelligence. Cambridge University Press, 2020
Der Psychologe Russell T. Warne entkräftet populäre Vorurteile über den IQ.

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