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Personale Identität: Annähernd ich

Sind Sie heute der gleiche Mensch wie vor zehn Jahren? Die meisten von uns würden das für sich bejahen. Aber woran machen wir unsere Identität eigentlich fest?
Baby

Die Atmosphäre des Planeten Solaris hat seltsam materialisierende Eigenschaften. Auf einer ihn umkreisenden Raumstation begegnen die Forscher Gestalten, die bis aufs Haar Menschen aus ihrer eigenen Erinnerung gleichen. Dass diese Wesen nicht nur so aussehen, sondern sich auch genauso verhalten wie jene bekannten Personen, mit denen sie jedoch nicht identisch sein können, lässt die Wissenschaftler an ihre emotionalen Grenzen ­stoßen. Der Film »Solaris« des russischen Regisseurs Andrei Tarkowski (1932–1986), basierend auf einem ­Sciencefiction-Roman von Stanislaw Lem, zeigt eindrucksvoll, wie sehr unser intuitives Empfinden auf der Annahme beruht, die uns umgebenden Personen seien in ihrer Identität einzigartig.

Kino und Literatur sind voller Geschichten, in denen diese Konturen verwischen. Und auch im Lauf des Lebens machen wir sowohl körperlich als auch psychisch erhebliche Veränderungen durch. Was lässt uns eigentlich so sicher davon ausgehen, dass wir und die uns umgebenden Menschen von der Geburt bis zum Tod dieselben sind? Dass ich zum Beispiel jetzt die Gleiche bin wie auf Fotografien aus meiner frühen Kindheit? Und was, wenn diese Annahme gar nicht haltbar wäre? …

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  • Literaturtipp und Quellen

Literaturtipp

Parfit, D.: Personen, Normativität, Moral: Ausgewählte Aufsätze. Suhrkamp, 2017.

Der Sammelband vereint frühe Aufsätze Parfits zur Identität mit Ausschnitten aus seinem Spätwerk »On What Matters« (2011–2017), in dem er eine reduktionistisch argumentierende Ethik entwickelt.

Quellen

Hume, D. et al.: Ein Traktat über die menschliche Natur. Felix Meiner, 2006

Locke, J.: Versuch über den menschlichen Verstand. Felix Meiner, 2006

Parfit, D.: Divided minds and the nature of persons. In: Schneider, S. (Hg.): Science Fiction and Philosophy, 2016, S. 91–98 

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