Genetik der Intelligenz: Versteckspiel im Genom
Im Jahr 2011 debattierte der Deutsche Bundestag über Präimplantationsdiagnostik, also die Untersuchung des Erbguts von Embryonen, die durch künstliche Befruchtung entstanden sind. 54 Prozent der Abgeordneten stimmten für eine Gesetzesänderung, die solche Tests in Ausnahmefällen zulässt. Seit Februar 2014 ist es daher legal, Embryonen bei begründetem Verdacht auf schwere Erbkrankheiten, etwa bei einer familiären Vorbelastung, zu untersuchen.
Vorausgegangen war eine hitzige Debatte. Kritiker befürchteten, die Lockerung des Verbots könne in Zukunft dazu führen, dass Eltern sich unter vielen befruchteten Eizellen ein "Designerbaby" aussuchen. Statt auf lebensbedrohliche Krankheiten, so das Argument, könnte die genetische Selektion einst auf Äußerlichkeiten wie die Augenfarbe der Kinder abzielen – oder gar auf geistige Eigenschaften wie die Intelligenz. Das aussichtsreichste Erbgut, so die Sorge, könne dann über den Wert des Lebens entscheiden.
Doch sind solche Befürchtungen realistisch? Wie stark werden kognitive Fähigkeiten überhaupt von den Genen bestimmt, und welche Abschnitte des Erbguts formen die Intelligenz? Diese Fragen zu beantworten, ist überraschend schwierig, obwohl die Methoden, mit denen Wissenschaftler Jagd auf "IQ-Gene" machen, technisch immer aufwändiger werden ...
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