Falling Walls Lab 2015: Wie man Energie aus Wasser gewinnt
Lasst uns Wasserstoff doch einfach genau dann produzieren, wenn wir ihn brauchen, sagte Shani Elitzur vom Technion-Institute im israelischen Haifa bei der Falling Walls Conference 2015 in Berlin. Würde das nicht viele Probleme lösen? Schließlich lässt sich Wasserstoff nur mit erheblichem Aufwand sinnvoll speichern, entweder bei immensem Druck oder niedrigsten Temperaturen, und ist unter bestimmten Umständen zudem hochexplosiv.
Elitzur, die auf der Konferenz zur "Innovatorin des Jahres" gekürt wurde, schlägt stattdessen vor: Man nehme Aluminium und Wasser und eine ganze Reihe verfahrenstechnischer Tricks – und schon hat man eine mobile Energiequelle: In einer spontanen Reaktion lässt sich auf diese Weise Wasserstoff erzeugen und beispielsweise in einer Brennstoffzelle direkt in Strom umwandeln. Dabei entsteht auch Aluminiumhydroxid, doch das kann anschließend recycelt werden.
Die Sache hat zwar einige Haken. Produktion und Recycling von Aluminium sind energieintensiv, der Wirkungsgrad des Verfahrens müsste wohl noch erhöht werden und auch die Vorstellung eines 50-Kilogramm-Aluminiumtanks im Auto erscheint gewöhnungsbedürftig. Aber überall, wo man vor Ort Instant-Energie braucht und einen Wasserhahn oder auch nur Meerwasser vorfindet, könnte das Verfahren eines Tages zum Einsatz kommen.
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